Let the sky fall

Es ist das 50-jährige Jubiläum für James Bond auf der Leinwand nach seinem Debut im Oktober 1962, in dem er Dr. No jagte. Die ewige Geschichte eines Geheimagenten, der Frauen nachstellt wie seinen Counterparts, Vodka Martini schlürft, schicke Schlitten fährt und allem und jedem überlegen ist, scheint mittlerweile antiquiert.

Doch dann kommt Sam Mendes (American Beauty, Road to Perdition) und dreht am Rad der Zeit, bis er mit Daniel Craig im Heute angekommen ist. Nur eine Reise in die Vergangenheit lässt er Bond, als er mit M (beeindruckend: Judy Dench) in den Aston Martin steigt.

Das Dunkle, die Schatten und das Spiel mit spärlichem Licht erinnern an Nolans The Dark Knight. Der Strahlemann wird zum depressiven, zynischen Antihelden der altert und auch M’s Geschichte spielt plötzlich eine Rolle; die Balance verliert Mendes trotzdem nicht. Die Action wirkt reduzierter, Bond lässt seinen Martini nicht mehr schütteln oder rühren, Q wird zum (sympatischen!) Hipster, der keine explodierenden Kugelschreiber mehr verteilt sondern einen einfachen Sensor und eine Waffe, die nur Bond betätigen kann.

Diese Reduktionen tun Bond gut und würdigen Ian Flemings Romane mehr als alle anderen Verfilmungen oder Adaptionen davor. Auch der viktorianischer Dichter Alfred Tennyson findet seinen Platz, zitiert von M, die gerade dabei ist, die Tätigkeiten des Mi6 zu rechtfertigen; da bleibt nur noch, sich zurückzulehnen und den Himmel einstürzen zu lassen. Den Himmel über den herkömmlichen James Bond-Filmen.

„Tho‘ much is taken, much abides; and though 
We are not now that strength which in old days 
Moved earth and heaven; that which we are, we are; 
One equal temper of heroic hearts, 
Made weak by time and fate, but strong in will 
To strive, to seek, to find, and not to yield.“

 
Skyfall. Action/Spionage. Eon Productions: 2012