Der Detective und das Fremde

Er hat keinen Vornamen, seine Frau ist in so gut wie jeder Folge präsent aber nie sichtbar und er taucht immer dann auf, wenn er den Mörder zielsicher aus der Fassung bringen kann: Columbo (Peter Falk) löst nicht nur Rätsel in alter Kriminalroman-Manier, er ist auch selber eines. 

Doch der Spannungsbogen ist ein anderer: es stellt sich nicht die Frage, ob, sondern wie der vermeintlich schusselige Held den Fall löst und so die Ordnung wieder herstellt.

Wie im traditionellen Detektivroman ist auch Columbo mit einer überdurchschnittlichen Intelligenz und Kombinationsgabe gesegnet. Doyles Sherlock Holmes oder auch Poes Auguste Dupin lassen jedoch ihr Umfeld nicht in Zweifel daran, dass dies so ist. Unser Lieutenant präsentiert sich jedoch als ungeschickt und vergesslich, sodass sich seine Gegner, die sich selbst für so intelligent und gewitzt halten wie Holmes und Dupin, in Sicherheit wiegen.

Befremdlich sind auch seine Utensilien: mit Trenchcoat, Nachkriegs-Peugeot und Zigarre erinnert Columbo eher an einen hardboiled-detective wie Raymond Chandlers Philipp Marlowe. Doch kann er nicht mit Waffen umgehen, Gewalt und Alkohol sind ihm zuwider. In den ersten Folgen der Serie ist auch sein Verhalten ähnlich dem hardboiled-detective direkt und mürrisch, was sich jedoch in Ruhe und Gutmütigkeit wandelt und den Mörder immer öfter auf eine falsche Fährte lockt.

 

Columbo. Krimi. Universal Pictures Home Entertainment, a Division of NBC Universal: 1971-2003